Umfrage zur Neuweltkamelidenhaltung in Österreich

Die Veterinärmedizinische Universität Wien veranstaltet derzeit eine Umfrage zur Neuweltkamelidenhaltung in Österreich. Interessierte Halter sind zur Teilnahme herzlich eingeladen. Unter allen Teilnehmern wird das Fachbuch „Praxishandbuch Neuweltkamele – Ein Leitfaden zur Diagnostik, Therapie und Prophylaxe bei Lamas und Alpakas“ verlost.

Link zur Umfrage: Update 2024 Neuweltkamelhaltung in Österreich (limesurvey.net)

Studie zur Diagnose von Trichophytie bei steirischen Rindern

Die Autoren untersuchten Hautgeschabsel von steirischen Rindern auf das Vorhandensein von Trichophytie-Antigen und schlossen, dass die klinische Diagnose mit den Ergebnissen von Labortests gut übereinstimmt.

Link zur Publikation: Animals | Free Full-Text | Agreement between Clinical Assessment and Laboratory Diagnosis of Ringworm in Calves at Auction Markets (mdpi.com)

Der Steirische TGD war bei der Planung der Studie beteiligt.

Kursangebot des LFI Steiermark für Tierhalter:innen

Neben den TGD Grundausbildungen gibt es auch ein großes Angebot an Weiterbildungsveranstaltungen für Tierhalter:innen, der Großteil mit TGD Anerkennung.

Alle Infos zu den LFI Seminaren und Webinaren finden Sie unter www.stmk.lfi.at

Evaluierung des Lungenultraschalls zur Pneumoniediagnose beim Kalb

Im Zuge der Dissertation von Mag. Julia Hoffellner wurde der Einsatz von Ultraschallgeräten zur Prognosestellung bei Kälbern mit Lungenentzündung in steirischen Betrieben evaluiert. Die Autoren schlossen, dass der Einsatz von Ultraschallgeräten durchaus von Nutzen in der Diagnose von Lungenerkrankungen sein kann.

Link zur Publikation:

Animals | Free Full-Text | Diagnostic and Prognostic Value of Clinical Scoring and Lung Ultrasonography to Assess Pulmonary Lesions in Veal Calves (mdpi.com)

Umfrage für Landwirt:innen

Im Zuge ihrer Diplomarbeit beschäftigt sich Silja Bürkle mit der Kommunikation zwischen Landwirt:innen und Tierärzt:innen. Dazu hat sie einen kurzen Fragebogen (ungefähr 10min) für Landwirt:innen erstellt. Die Diplomantin und der TGD würden sich über ihre Teilnahme freuen.

Link zur Umfrage: https://survey.alchemer.eu/s3/90650921/Kommunikative-Kompetenzen

Mfg

Die Geschäftsstelle

Geschäftsführerwechsel

Mit 21.11.2023 kam es aufgrund der Pensionierung von Dr. Karl Bauer zum Wechsel in der Geschäftsführung beim TGD Steiermark. Seine Agenden werden in Hinkunft von mir, Dipl. Tzt. Robert Wolf, PhD, übernommen.

Ich wuchs auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Fohnsdorf, Murtal, auf. Nach der Matura in Raumberg veranlasste mich mein Interesse an der Medizin zum Studium an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien wo ich 2008 meinen Abschluss machte. Danach arbeitete ich als Nutztierpraktiker in meiner Heimatgemeinde. Während dieser Tätigkeit wuchs mein Interesse an Krankheitsprävention und Tiergesundheitsprogrammen. 2010 bot sich mir die Gelegenheit, für vier Jahre an der Universität Calgary in Kanada wissenschaftlich tätig zu sein. Im Zuge dessen forschte ich zur Verbreitung, Diagnose und Bekämpfung der Paratuberkulose, einer Darmerkrankung bei Wiederkäuern. Nach meiner Rückkehr startete ich als Amtstierarzt beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung im Bereich Tierseuchen und Tierschutz. Nun bot sich die Gelegenheit als Geschäftsführer des Tiergesundheitsdienstes Steiermark wieder mehr in Richtung Tiergesundheitsprogramme zu gehen. Ich freue mich sehr auf die neue Tätigkeit, sehe aber auch die auf uns zukommenden Herausforderungen wie den stärker werdenden Tierärztemangel und die sich ständig verschärfenden Vorgaben in der Nutztierhaltung. Der TGD ist sicherlich das ideale Instrument um derartigen Herausforderungen gemeinsam zu begegnen. In diesem Sinne wünsche ich ihnen viel Erfolg in Stall bzw. Praxis und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.

Netzwerktreffen 2023 war hochaktuell!

Am 28.7.2023 fand das diesjährige Netzwerktreffen im südsteirischen Buschenschank Pichler-Schober statt. Dabei konnte Obmann Christian Polz auch einige neue Teilnehmer begrüßen: Die Geschäftsführerin der TGÖ-Tiergesundheit Österreich, Frau Dr.in Simone Steiner, Frau Mag.a Katharina Strebinger vom BML sowie Landesveterinärdirektor Dr. Peter Eckhardt, der am 1.8. seinen Dienst in der neuen Funktion angetreten hat.  

Inhaltlich ging es im Vortrag von Dr. Florian Fellinger vom BMSGPK um das neue Tierarzneimittelgesetz, das in Begutachtung war und ein Benchmarksystem mit Ziel- und Schwellenwerten sowie eine Antibiogrammregelung zur Empfindlichkeitstestung für eine gezielte Behandlung pathogener Bakterien enthält. Bei beiden Themen wurde von tierärztlicher Seite die wirtschaftliche bzw. praktische Durchführ- und Umsetzbarkeit diskutiert und auf die Gefahr der Einschränkung der Therapiefreiheit hingewiesen.

Dazu wurden von SC Dr. Ulrich Herzog erstmals aktuelle Daten zu Antibiotikaabgaben bei Rind und Schwein aus dem Jahr 2022 vorgestellt und zwischen den Bundesländern verglichen. Qualitativ geht es dabei nicht nur um die Menge in kg, sondern auch um den Anteil kritischer Antibiotika, die beim Menschen eingesetzt werden und wo bei Resistenzbildung die Gefahr der Unwirksamkeit besteht. Auf Betriebsebene werden diese nun in Abhängigkeit von der Tierzahl – ausgedrückt in durchschnittlich möglichen Behandlungstagen je Tier (nDDDvet) – durch ein Ampelsystem sichtbar gemacht.

In TGD-Betrieben wird es primär dem TGD obliegen, diese Daten zu analysieren und Betriebe, die über einen Durchrechnungszeitraum von 3 Jahren einen höheren Verbrauch haben, zu beraten. Zu diesem Thema wird auch ein neues TGÖ-Programm ausgearbeitet werden, um das Ziel des GAP-Strategieplans von – 50% zu erreichen. Erst wenn dies nicht gelingen sollte, werden behördliche Maßnahmen wirksam.

Der Steirische Tiergesundheitsdienst hat bereits in den letzten Jahren seinen Schwerpunkt auf den Antibiotikaeinsatz bei Nutztieren in seinen Tagungen, Workshops, Newsletter und Video-Podcasts gelegt und führt ein jährliches Symposium mit allen gesundheitsrelevanten Kammern und den zuständigen Landesräten durch.

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Steirisches Antibiotika-Symposium 2023

Am 27. April 2023 fand das diesjährige Symposium zu Antibiotikaresistenzen (ABR) erstmals in Gleisdorf und hybrid statt. Fast 200 Teilnehmer folgten traditionell der Einladung der vier gesundheitsrelevanten Kammern der Steiermark, die von jeweiligen hochrangigen Vertretern besucht wurde. In Vertretung von Obmann Polz konnte Geschäftsführer und Moderator Dr. Bauer Frau Landesrätin Dr. Juliane Bogner-Strauss vor Ort begrüßen, die dieses besondere gemeinsame Verhältnis und die Bedeutung des Themas hervorhob.

Frau Dipl.-Pharm. Lara-Turiya Molitschnig, MSc, vom Krankenhaus der Elisabethinen in Graz, eröffnete mit einem Vortrag zum „antibiotic stewardship“-Konzepten. Dabei geht es um Strategien bzw. Maßnahmen, welche die Qualität der Antiinfektivabehandlung in Krankenhäusern sichern. Die aktuellen Grundlagen zum Antibiotikaeinsatz bei Tieren wurden von Frau MinR. Dr. Elfriede Österreicher vom BMSGKP dargelegt, die ihre langjährigen Erfahrungen in der Tierseuchen- und Zoonosenüberwachung, bei lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen und in der Koordination des Nationalen Aktionsplans zu ABR einbrachte. Sie ist auch Mastermind des Österreichischen Antibiotikatages EAAD, den sie seit über 10 Jahren gestaltet hat und nun in den wohlverdienten Ruhestand geht. Oberarzt Dr. Bernhard Haas, Facharzt für Innere Medizin mit Spezialgebiet Infektiologie und Tropenmedizin an der Stmk. KAGes., sprach zur Geschichte und zukünftigen Entwicklungen einer Vielzahl an Zoonosen, die auch vom Klimawandel beeinflusst werden. TGD-Geschäftsführer Dr. Karl Bauer schloss mit einem Vortrag zu einem regionalen ABR-Projekt, das den Antibiotikaeinsatz auf landwirtschaftlichen Betrieben und bei Kleintierbesitzern im Almenland sowie die Zusammenarbeit von Ärzten, Tierärzten und Apothekern als wichtige Voraussetzungen zur Minimierung der Resistenzgefahren betonte.

In der Diskussion mit Frau Präsident Mag. Mandl von der Landesstelle der Apothekerkammer mit Univ.-Prof. Dr. Wirnsperger, dem Fortbildungsreferenten der Ärztekammer Steiermark und Alt-TGD-Obmann ÖR Josef Kowald wurden interessante Fragen aufgeworfen, die auch berufsübergreifend beantwortet werden konnten. Etwaige offengebliebene oder grundlegende Themen wurden beim abschießenden Buffet ausdiskutiert. Insgesamt war die Veranstaltung wieder einzigartig und wichtig, um sich interdisziplinär auszutauschen und neue Eindrücke gewinnen zu können!

Foto: TGD

Franz Dieber verstorben.

Dr. Franz Dieber, Geschäftsführer des Steirischen Tiergesundheitsdienstes bis 2010, ist am 8.3.2023 nach langer schwerer Krankheit sanft entschlafen. Er war in seiner Zeit wesentlich am Auf- und Ausbau des Vereins beteiligt und hat sich durch seine ruhige, nette Art und hohes Fachwissen ausgezeichnet. Zuvor hat er bereits am Aufbau des steirischen Schweinegesundheitsdienstes aktiv mitgewirkt. Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren!

TGÖ – Tiergesundheit Österreich gegründet!

Vor mehr als 20 Jahren wurde der Rahmen für Tiergesundheitsdienste geschaffen und im Tierarzneimittelgesetz niedergeschrieben. Durch den Zusammenschluss der Tiergesundheitsdienste, Landwirte, Tierärzte und Wirtschaft soll dem gestiegenen Stellenwert von Tierwohl, Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit und Konsumentenschutz in der Gesellschaft Rechnung getragen werden.

Ausgangssituation

Vor mehr als 20 Jahren wurde der Rahmen für Tiergesundheitsdienste geschaffen und im Tierarzneimittelgesetz niedergeschrieben. Veränderungen im Bereich der Nutztierhaltung, der gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie der Konsumentenansprüche im Bereich Tierhaltung, Tierschutz, Antibiotikaeinsatz und Lebensmittelsicherheit haben gezeigt, dass das föderale System für bestimmte Fragestellungen an ihre Grenzen gekommen ist. Es braucht eine koordinierende Stelle, welche den Rahmen vorgibt und für eine bundesweit einheitliche Umsetzung verantwortlich ist. Hilfestellung soll dabei die Etablierung einer Tiergesundheitsdatenbank (AHDS – Animal Health Data Service) geben. Die Vernetzung von Daten aus bestehenden Datenbanken wird unterstützen, wo auch Tierhalter:innen und Tierärzte:innen davon profitieren.

Verein „Tiergesundheit Österreich“

Am 2. Februar 2023 wurde der Verein „Tiergesundheit Österreich“ aus der Taufe gehoben. Die Gründungsversammlung hat im Festsaal der Veterinärmedizinischen Universität Wien stattgefunden. Beim anschließenden Empfang wurden Grußworte von Rektorin Prof. Dr. Petra Winter, SC Dr. Ulrich Herzog (Gesundheitsministerium), SC DI Johannes Fankhauser und DI Konrad Blaas (beide Landwirtschaftsministerium) und Präsident Josef Moosbrugger (Landwirtschaftskammer Österreich) gesprochen.

Erster Obmann des Vereines ist Franz Rauscher (Schweinemäster aus NÖ), dessen Stellvertreter ist Mag. Kurt Frühwirth (Präsident der Österreichischen Tierärztekammer). Der Vorstand setzt sich aus je drei Personen aus den Mitgliedergruppen Landwirtschaft, Tierärzteschaft, Wirtschaft und Tiergesundheitsdienste zusammen.

Mit der Gründung des Vereins „Tiergesundheit Österreich“ wird an der Weiterentwicklung und Absicherung der hohen Tiergesundheits- und Tierwohlstandards in Österreich gearbeitet. Dazu werden Fachausschüsse für die jeweiligen Sparten (Rind, Schwein, Geflügel, Kleiner Wiederkäuer, Fische, Bienen, Farmwild, etc.) eingerichtet, wo Praxis, Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam an Lösungen arbeiten.

Aufgaben der „Tiergesundheit Österreich“

Im GAP Strategieplan ist der Auftrag, Förderung der Zusammenarbeit der Tiergesundheitsdienste, enthalten. Insbesondere sind Tiergesundheitsprogramme und Beratungsangebote zu den Themen Antibiotika-Einsatz, Tiergesundheit und Tierwohl zu schaffen.

Im Arbeitspapier zum neuen Tiergesundheitsgesetz ist der Rechtsrahmen des Dachverbandes der Tiergesundheitsdienste „Tiergesundheit Österreich“ sowie die Anerkennung durch das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz festgelegt. Als Aufgaben sind die Ausarbeitung von Überwachungs- und Ausbildungsprogrammen sowie die Sicherung einheitlicher Standards bei Maßnahmen zur Verbesserung der Tiergesundheit und der Biosicherheit im landwirtschaftlichen Nutztierbereich sowie zur Beratung hinsichtlich tierschutzkonformer Haltungsbedingungen beschrieben.

Gemeinsam für die Tiergesundheit

Durch den Zusammenschluss der Tiergesundheitsdienste, Landwirte, Tierärzte und Wirtschaft soll dem gestiegenen Stellenwert von Tierwohl, Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit und Konsumentenschutz in der Gesellschaft Rechnung getragen werden.

Die Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Tierärzteschaft, Verarbeitung, den Verbänden und Behörden ist entscheidend, um machbare und weiterhin vorbildliche und den modernen Anforderungen entsprechende Standards in Österreich zu haben, die eine wichtige Voraussetzung für die hohe Qualität der heimischen Produkte sind.  

Autor: Dr. Gottfried Schoder

Fotos: DI Lukas Kalcher