Homöopathie als Leuchtfeuer in der Tiermedizin!

„Komplementärmedizin in Diskussion“ lautete am 1.3.2019 der Titel der TGD-Fachtagung in der Landwirtschaftlichen Fachschule Hatzendorf, wo über den Stellenwert der Komplementärmedizin (dazu gehören u.a. die Homöopathie und die Phytotherapie) referiert und diskutiert wurde. Nach der Begrüßung und Einleitung durch Direktor HR DI Franz Patz stand im Mittelpunkt die Forderung, dass integrative Tier-Behandlungsmethoden ausschließlich in der Hand von akademisch ausgebildeten Tierärzten und Tierärztinnen liegen müssen und die Aus- und Weiterbildung in integrativen Heilmethoden auch an der Universität weiter vorangetrieben wird. Die Tagung wurde erstmals vom Steirischen Tiergesundheitsdienst organisiert, um angesichts der aktuellen Debatte über den Nutzen integrativer Medizin zu diskutieren, wie eine Wissensvermittlung auf Augenhöhe – von Tierärzten für Tierärzte – erfolgen kann. An der Fachtagung in der LFS Hatzendorf, selbst ein Homöopathisches Kompetenzzentrum, nahmen mehr als 30 interessierte Tierärzte und Tierärztinnen teil, um am neuesten Stand der Wissenschaft und Praxis der Integrativmedizin teilhaben zu können.

Bei allen Referenten, unter der Federführung von Dr. Petra Weiermayer, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Veterinärmedizinische Homöopathie war klar zu erkennen, dass man der Homöopathie nicht einfach nur vertrauen muss, denn sie stellt tatsächlich evidenzbasierte Medizin dar, was viele nicht wissen, oder wissen wollen. Im Angesicht der zunehmenden Biobetriebe, aber auch der Antibiotika-resistenzen ist es notwendig, die Homöopathie weiter zu fördern und auszubauen, wie dies auch im WHO-Strategiepapier „Traditional Medicine Strategy 2014-2023“ gefordert wird. Homöopathie bietet zusätzlich zur konventionellen Medizin eine weitere Möglichkeit in der Tiermedizin an, Entscheidendes zu bewegen. So wie es auch von Tierärztekammerpräsident Mag. Kurt Frühwirth gefordert wird, hatte die ÖTK erst kürzlich in einem Positionspapier gefordert, dass der Einsatz der integrativen Veterinärmedizin als Ergänzung zur Schul-medizin und die Verankerung der Integrativmedizin in der akademischen Ausbildung an der Veterinärmedizinischen Universität Wien festgeschrieben werden soll. Fachtierarzt für Homöopathie, Mag. Michael Ridler, zeigte anschaulich, wie hilfreich der Einsatz von homöopathischen Arzneimitteln in der Rinderpraxis ist. Selbst das Milchauslaufen beim Trockenstellen der Kühe oder der Streß der Kalbinnen, wo die konventionelle Medizin an ihre Grenzen stößt, können dank homöopathischer Therapie ohne Wartezeiten reduziert werden. Ebenso positive Erfahrungen teilte Schweinespezialistin Dr. Ursula Friedmann den interessierten Zuhörern mit, wobei auch sie betonte, dass ohne klinische Untersuchung und Diagnosestellung kein homöopathisches Arzneimittel eingesetzt werden darf. Fallstricke in der Anwendung von Arzneimittel- und Dispensierrecht in der tierärztlichen Praxis entschlüs-selte Dr. Heinz Heistinger, Vorsitzender der Prüfungskommission zur Hausapotheken-zusatzqualifikation (ÖTK). Neben den Homöopathika ist auch die Phytotherapie eine weitere Behandlungsoption in der Tiergesundheit: Ao. Univ.-Prof. Mag. pharm. Dr. rer. nat. Karin Zitterl-Eglseer von der Veterinärmedizinischen Universität Wien betonte in ihrem Vortrag, dass eine Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Anwendung von Phytotherapeutika beim lebensmittelliefernden Tier ist notwendig ist. Trotz unberechtigter Zwischenrufe hat sich die Wirksamkeit der Homöopathie längst erwiesen, die Homöopathie hat sich etabliert und ihren berechtigten Platz in der Veterinärmedizin eingenommen – die enge Zusammenarbeit von Universität und Praxis bilden dabei ein bewährtes Fundament und diese muss ausgebaut werden. Und, so stellte Mag. Michael Ridler in seinem Vortrag treffend fest: „Homöopathie ist interessant, herausfordernd, eine evidenzbasierte Heilmethode und eine Möglichkeit die tägliche Routine zu durchbrechen“. Das Fazit des Moderators Dr. Karl Bauer: Es war eine großartige Fachtagung zu einem wichtigen Thema. Evtl. findet im Rahmen der ÖTGD-Tagung in St. Wolfgang am Wolfgangsee vom 11.-13. Oktober eine Fortsetzung zum Thema Homöopathie in der Tiermedizin statt! 

Ein besonderer Dank zum Gelingen der Tagung gebührt den zahlreichen Sponsoren: Dr. Peithner KG, Remedia Homöopathie, VETCBD, Animal Power Vet, Spagyra, der Firma Egger und der LFS Hatzendorf!

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