Zweites steirisches TGD-Netzwerktreffen 2017!

Am 27.7. 2017 fand im Buschenschank Pichler-Schober in der Südsteiermark das diesjährige Netzwerktreffen des TGD statt, zu dem Obmann ÖR Kowald eingeladen hat. Unter der Moderation von DI Marksteiner von der LKÖ diskutierte die hochrangige Teilnehmerschaft nach einer Vorstellungsrunde die Probleme und Standpunkte aus der jeweiliger Sicht der letzten Legislaturperiode 2014-2017 mit den Vertretern von Ministerien, Kammern, Zucht- und Erzeugergemeinschaften. Im zweiten Teil wurden die sich herauskristallisierenden Themen intensiver bearbeitet und anhand von Beispielen auf ihre zukünftige Praxistauglich-keit geprüft. Zentrale Themen waren der Tierschutz, Tiergesundheit, Marktentwicklung und die Öffentlichkeitsarbeit, die je nach Tierart unterschiedlich betrachtet wurden. Präsident Titschenbacher gratulierte eingangs Frau Sabine Pichler-Schober mit einem Blumenstrauß zum Sieger bei der Platzwahl der Kleinen Zeitung zum schönsten Ort in der Steiermark. Er appellierte an die gemeinsame Verantwortung und Kooperation, die es möglich macht, die Herausforderungen des Marktes und in der Tiergesundheit zu bestehen. Gerechte Preise, Investitionsschutz und eine realistische Öffentlichkeitsarbeit werden eine positive Entwicklung sichern.

Von den Vertretern der Zucht- und Erzeugergemeinschaften wurde eine österreichweite einheitliche Vorgehensweise bei der Bedrohung durch Tierseuchen und der oft damit ver-bundenen Marktbeschränkungen gefordert, wie auch die Umsetzung eines österreichweit einheitlichen Baugesetzes, um für die nächste Generation Rechtssicherheit zu gewährleisten. Dazu sollte die HBLFA Raumberg-Gumpenstein als Gutachter- und Referenzzentrum ausgebaut werden. Die Preisentwicklungen hängen in hohem Maße von Exporten ab, die nur bei hohem Tiergesundheitsstandards möglich sind. Tierschutz- und Tierwohlkriterien sind für die Öffentlichkeit wichtige Themen, die hohe Akzeptanz bringen. Die Einführung neuer Haltungssysteme muss anhand langfristiger Versuche geprüft werden und die Umwelt berücksichtigen. Obmann ÖR Kowald sprach zukünftige TGD-Schwerpunkte und deren Finanzierung an und berichtete über die Tagung zu den Antibiotikaresistenzen, die Entwicklungen im Tierschutz und über die Stalleinbrüche. Im Molkereibereich stehen weitere Beitritte im Rahmen von Markenprogrammen bevor. Für seine Leistungen muss der TGD ausreichend finanzielle Mittel erhalten, da dies einem modernen Verständnis von Tiergesundheit entspricht und die wirtschaftlichen Einbußen der Betroffenen mindert. Der zuletzt erreichte Diagnose-Standard müsse erhalten bzw. noch ausgebaut werden. Präsident Dr. Obritzhauser stellte die tierärztliche Versorgung und die Attraktivität des Berufes in den Mittelpunkt, um die zukünftige Qualität der Arbeit aufrechtzuerhalten. Der tierärztliche Beruf ist ein freier Gesundheitsberuf und ist sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewußt. Eine optimale Versorgung kann im Nutztierbereich nur dann erbracht werden, wenn die Rahmenbedingungen dies auch ermöglichen.

Gesellschaftliche Entwicklungen und die Rolle der Markenprogramme wurden im zweiten Teil diskutiert. Dabei gewinnen Tierwohlkriterien vor einer kritischen Öffentlichkeit immer mehr Einfluss. Haltung, Tiertransport, Antibiotika und Eingriffe werden auch von radikalen Tierschützern thematisiert, denen man mit der Einhaltung der gesetzlichen Grundlagen und verbesserter Öffentlichkeitsarbeit begegnen will. Die Bauern erwartet sich von der Politik das Eintreten für eine produzierende Landwirtschaft und Hilfen beim Umgang von damit verbundenen Risiken. Dr. Ulrich Herzog vom BMGF unterstrich die Erwartungshaltung an den TGD als Systemanbieter, der auch beim Antibiotikaeinsatz und beim Tierschutz wichtig ist. Mit den Änderungen im EU-Recht wird es zu weiteren Aufgaben kommen. Die aktuelle Tierseuchensituation ist sowohl bei Rind als auch beim Schwein kritisch und alle Maßnahmen zur Erhöhung der Biosicherheit sind einzuhalten. Auch die Tierhalter werden im Rahmen der Eigenverantwortung in die Strategien und Finanzierung eingebunden werden. Abschließend waren sich alle Beteiligten einig, dass dieses Netzwerktreffen österreichweit einzigartig, über alle Branchen weg sinnvoll und sachlich wichtig ist, um für die zukünftigen Herausforderungen gerüstet zu sein! (Fotos: Bauer)

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