TGÖ – Tiergesundheit Österreich gegründet!

Vor mehr als 20 Jahren wurde der Rahmen für Tiergesundheitsdienste geschaffen und im Tierarzneimittelgesetz niedergeschrieben. Durch den Zusammenschluss der Tiergesundheitsdienste, Landwirte, Tierärzte und Wirtschaft soll dem gestiegenen Stellenwert von Tierwohl, Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit und Konsumentenschutz in der Gesellschaft Rechnung getragen werden.

Ausgangssituation

Vor mehr als 20 Jahren wurde der Rahmen für Tiergesundheitsdienste geschaffen und im Tierarzneimittelgesetz niedergeschrieben. Veränderungen im Bereich der Nutztierhaltung, der gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie der Konsumentenansprüche im Bereich Tierhaltung, Tierschutz, Antibiotikaeinsatz und Lebensmittelsicherheit haben gezeigt, dass das föderale System für bestimmte Fragestellungen an ihre Grenzen gekommen ist. Es braucht eine koordinierende Stelle, welche den Rahmen vorgibt und für eine bundesweit einheitliche Umsetzung verantwortlich ist. Hilfestellung soll dabei die Etablierung einer Tiergesundheitsdatenbank (AHDS – Animal Health Data Service) geben. Die Vernetzung von Daten aus bestehenden Datenbanken wird unterstützen, wo auch Tierhalter:innen und Tierärzte:innen davon profitieren.

Verein „Tiergesundheit Österreich“

Am 2. Februar 2023 wurde der Verein „Tiergesundheit Österreich“ aus der Taufe gehoben. Die Gründungsversammlung hat im Festsaal der Veterinärmedizinischen Universität Wien stattgefunden. Beim anschließenden Empfang wurden Grußworte von Rektorin Prof. Dr. Petra Winter, SC Dr. Ulrich Herzog (Gesundheitsministerium), SC DI Johannes Fankhauser und DI Konrad Blaas (beide Landwirtschaftsministerium) und Präsident Josef Moosbrugger (Landwirtschaftskammer Österreich) gesprochen.

Erster Obmann des Vereines ist Franz Rauscher (Schweinemäster aus NÖ), dessen Stellvertreter ist Mag. Kurt Frühwirth (Präsident der Österreichischen Tierärztekammer). Der Vorstand setzt sich aus je drei Personen aus den Mitgliedergruppen Landwirtschaft, Tierärzteschaft, Wirtschaft und Tiergesundheitsdienste zusammen.

Mit der Gründung des Vereins „Tiergesundheit Österreich“ wird an der Weiterentwicklung und Absicherung der hohen Tiergesundheits- und Tierwohlstandards in Österreich gearbeitet. Dazu werden Fachausschüsse für die jeweiligen Sparten (Rind, Schwein, Geflügel, Kleiner Wiederkäuer, Fische, Bienen, Farmwild, etc.) eingerichtet, wo Praxis, Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam an Lösungen arbeiten.

Aufgaben der „Tiergesundheit Österreich“

Im GAP Strategieplan ist der Auftrag, Förderung der Zusammenarbeit der Tiergesundheitsdienste, enthalten. Insbesondere sind Tiergesundheitsprogramme und Beratungsangebote zu den Themen Antibiotika-Einsatz, Tiergesundheit und Tierwohl zu schaffen.

Im Arbeitspapier zum neuen Tiergesundheitsgesetz ist der Rechtsrahmen des Dachverbandes der Tiergesundheitsdienste „Tiergesundheit Österreich“ sowie die Anerkennung durch das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz festgelegt. Als Aufgaben sind die Ausarbeitung von Überwachungs- und Ausbildungsprogrammen sowie die Sicherung einheitlicher Standards bei Maßnahmen zur Verbesserung der Tiergesundheit und der Biosicherheit im landwirtschaftlichen Nutztierbereich sowie zur Beratung hinsichtlich tierschutzkonformer Haltungsbedingungen beschrieben.

Gemeinsam für die Tiergesundheit

Durch den Zusammenschluss der Tiergesundheitsdienste, Landwirte, Tierärzte und Wirtschaft soll dem gestiegenen Stellenwert von Tierwohl, Tiergesundheit, Lebensmittelsicherheit und Konsumentenschutz in der Gesellschaft Rechnung getragen werden.

Die Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Tierärzteschaft, Verarbeitung, den Verbänden und Behörden ist entscheidend, um machbare und weiterhin vorbildliche und den modernen Anforderungen entsprechende Standards in Österreich zu haben, die eine wichtige Voraussetzung für die hohe Qualität der heimischen Produkte sind.  

Autor: Dr. Gottfried Schoder

Fotos: DI Lukas Kalcher

Hochkarätige Rindertagung in Mürzhofen!

Erfolgreiches Netzwerktreffen 2022!

Am 29. Juli fand das bereits traditionelle diesjährige TGD-Netzwerktreffen erstmals im Landhotel Spreitzhofer in St. Kathrein am Offenegg im Gedenken an den verstorbenen Obmannstellvertreter VR Dr. Josef Elmer statt. Dabei gab es eine gute Diskussion zu Fragen der Entwicklung der Branchen, nachdem das Tierwohlpaket (inkl. einer Investitionsschutz-klausel und der Möglichkeit zur Inhalationsnarkose bei Ferkeln) beschlossen und der GAP-Antrag heute nach Brüssel abgeschickt wurde, wie Abteilungsleiter Dr. Konrad Blaas vom BMLRT feststellte. Die aktuellen rechtlichen Umsetzungen, die bevorstehende Gründung des TGÖ, der Mangel an Nutztierärzt:innen bzw. Gastro-Mitarbeiter:innen sowie die weitere Notwendigkeit externer Kontrollen im TGD wurden angesprochen. ÖTK-Präsident Frühwirth meinte zum Thema der fehlenden Nutztierpraktiker:innen, es liege schon an der Auswahl der Studierenden, die wieder vermehrt aus dem ländlichen Umfeld kommen sollten.

Ein Höhepunkt war die Diskussion zu Herkunft, Regionalität und Kennzeichnung von Lebensmittel, wo erstmals der neue zuständige Sektionschef im BMSGPK, Dr. Ulrich Herzog, und der neue Präsident des Bundesverbandes der Hotellerie und auch Spartenobmann Gastronomie in der WK-Steiermark, KommR Hans Spreitzhofer, ihre Standpunkte austauschten: Generell wird auf EU-Ebene an einem Kennzeichnungssystem gearbeitet, wo bis 2027 mit Ergebnissen zu rechnen ist und daher nationale Zwischenschritte wenig Sinn machen, da regional nicht national sein darf. Spreitzhofer meinte dazu, es sollte keine Zwangsverpflichtung geben, eine Kennzeichnung kann jetzt schon freiwillig und aus Überzeugung durchgeführt werden. Statt einer Verpflichtung für Alle könnte ein Bonussystem zielführend sein, das sich von der Norm abhebt und damit den Weg vorgibt. Herzog sieht noch viel praktischen und rechtlichen Handlungsbedarf und sieht dabei Unterschiede zwischen offenen, verpackten und verarbeiteten Waren. Die Standpunkte zwischen sinnvoller Information des Konsumenten und der Absatzförderung können nur schrittweise angenähert werden. Eine Zeitleiste und Produktgruppen sollen definiert, die Systemgastronomie aber davon ausgenommen werden.

Die Tagung war wie immer von gegenseitiger Offenheit und Respekt getragen, wo man versucht, in ungezwungen sommerlicher Atmosphäre auch emotionale Themen anzusprechen, eine vernünftige Weiterentwicklung zu ermöglichen und so zum gemeinsamen Gelingen beizutragen. Dazu trug natürlich auch das Sponsoring der Landwirtschaftskammer Steiermark, der Rinderzucht Steiermark, der EZG Steirisches Rind und der Styriabrid bei. Der TGD hat sich damit wiederum erfolgreich als Vernetzer von Interessensgruppen und aktuelle Drehscheibe für Themen entlang der gesamten Lebensmittelkette positioniert!

Neuwahlen durchgeführt!

In der Vorstandssitzung bzw. Generalversammlung am 1.7.2022 wurden auch die Gremien und Funktionen im TGD neu bestellt. Obmann ist weiterhin Christian Polz, zum Obmannstellvertreter wurde VR Mag. Berthold Grassauer aus Ranten bestellt, der die Nachfolge des verstorbenen Josef Elmer antritt. In den Sektionen gab es einige Wechsel, die auch mit einem Generationswechsel verbunden sind. Inhaltlich waren die Hauptthemen der neu zu gründende Verein TGÖ-Tiergesundheit Österreich und das Verwaltungssystem TGD-Online.

Antibiotikaresistenzen im Fleisch?

Unser Obmannstellvertreter Veterinärrat Dr. Josef Elmer ist verstorben.

Wir geben bekannt, dass unser aktiver Obmannstellvertreter, Veterinärrat Dr. Sepp Elmer, am Donnerstag, 17. Februar nach kurzer, schwerer Krankheit und kurz nach seinem 66. Geburtstag verstorben ist. In dieser Funktion war er über Jahrzehnte ein wertvoller Partner und ein guter Freund, der uns sehr fehlen wird. Der Steirische Tiergesundheitsdienst wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren und wünscht seiner Familie viel Kraft, diese traurigen Umstände zu bewältigen!

Imagebroschüre online!

Anläßlich seines 20-jährigen Bestehens hat der TGD eine Imagebroschüre erstellt, die sich mit den wichtigsten Aufgaben und Arbeitsweisen des TGD beschäftigt. Damit gewinnen Sie einen Einblick in das weite Feld, das mit der Gesunderhaltung der Nutztiere in enger Beziehung steht. Die hohe Qualität der Lebensmittel tierischer Herkunft sind das Endergebnis unseres Tuns zum Wohle der Tiere.

Imagebroschüre

Auftakt zu „20 Jahre Steirischer Tiergesundheitsdienst!“

Das diesjährige Netzwerktreffen fand am 30.7.2021 bei herrlichem Wetter in St. Nikolai im Sausal statt. Obmann Polz konnte dazu viele Ehrengäste wie auch Bürgermeister Gerhard Hartinger begrüßen. DI Adolf Marksteiner von der LKÖ moderierte gekonnt das Fachprogramm.

Stallspezifische Vakzine für alle Tiere!

Es gibt eine weitere Möglichkeit, Tiere zu schützen und Antibiotika zu reduzieren!

Erster Tierschutz-Workshop durchgeführt!

Am 19.5.2021 hat der TGD den ersten Tierschutz-Workshop für seine Betreuungstierärzte erfolgreich und online durchgeführt. Ziel war es, zwischen der am 6.5. stattgefundenen ÖTT-Tagung (https://www.oegt.at/OeTT.html) und dem ÖTGD-Webinar am 2.6. mit einem zusätzlichen Workshop das Thema Tierschutz und die aktuellen Entwicklungen zu betrachten. Dr. Evelyn Loibersböck von der Veterinärdirektion Steiermark gab einen Überblick zur ersten Tierhalteverordnung und befasste sich speziell mit dem Schwanzkupieren beim Ferkel. Als Mitglied in verschiedenen AGs des Tierschutzrates konnte sie auch über aktuelle Diskussionen berichten. Dr. Alexandra Schleiner von der Firma Agrovet gab einen Einblick in die Vorgehensweise und Durchführung von Betriebskontrollen und zeigte mit ihrer persönlichen Empathie viele Eindrücke und Grenzen auf. Dr. Wolfgang Florian erklärte als zuständiger Amtstierarzt der TKV Landscha die Vorgehensweise bei der Abholung und Anlieferung der Tierkadaver, die dann evtl. nach einem TGD-Auftrag zur Sektion kommen. Nach dem Verenden, Euthanasieren oder Nottöten am Bauernhof können durch eine pathologische Sektion auch Rückschlüsse auf die Todesursachen und die Art und Weise der Tötung gezogen werden. Dies wird nach den Vorgaben der einschlägigen Gesetze durchgeführt, die auch den Tierhalter wie auch den Betreuungstierarzt betreffen können. VR Dr. Josef Elmer, Obm.-Stv. des TGD, ging auf die wichtige Rolle des Betreuungstierarztes in Tierschutzangelegenheiten ein und stellte die laufende Beratung in den Mittelpunkt. Anhand praktischer Fälle wies er darauf hin, die Mindeststandards bei der Haltung sowie Schmerzen, Leiden oder Schäden zu erkennen und – wenn notwendig – den Zeitpunkt einer rechtzeitigen Euthanasie bzw. Nottötung einzuhalten. Abgerundet wurde der Workshop mit Beiträgen aus der öffentlichen Wahrnehmung, die Organisator und Moderator Dr. Karl Bauer als Geschäftsführer des TGDs zum Anlass nahm, den Tierschutz im TGD zu thematisieren. Mit der Teilnahme von über 60 steirischen Betreuungstierärzten und Funktionären sowie einer angeregten Schlussdiskussion konnte dem großen Informationsbedarf nach dem Ende des dritten Lockdowns sehr gut entsprochen werden.